Soziale Netzwerke

  

Anzeige

Die Interessengemeinschaft zur Rettung des St. Josef Krankenhauses Schweinfurt e.V. steht vor der Gründung

SCHWEINFURT - Nun sollen die Bürgerinnen und Bürger das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef retten. Verbunden mit der Gründung einer Interessengemeinschaft zur Rettung, einem eingetragenen Verein, und mit einem Charity-Projekt. Beides wurde initiiert von Stefan Labus, Schweinfurter Stadtrat der Freien Wähler.

Die BürgerInnen aus Stadt und Landkreis Schweinfurt und durchaus über die Grenzen hinaus sollen nach seinen Vorstellungen mit der ungewöhnlichen Spendensammlung für St.Josef Krankenhaus in Schweinfurt,den Druck massiv erhöhen auf die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis sowie Bezirk. "Es müssen neue Ideen her, der Mut und die Bereitschaft zu Kooperationen müssen entstehen", fordert Labus und hadert damit, dass die Koordinierungsrunde von Stadt und Landkreis Schweinfurt mit dem Bezirk Unterfranken oder Vertretern von Kliniken aus Bad Kissingen, den Haßbergen oder Kitzingen nichts gebracht hätten außer Diskussionen über die Verschiebung der Arbeitsplätze für die St. Josef-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in andere Regionen.

Das Treffen führte nur zu weiteren Verunsicherung der Belegschaft von St.Josef. Wir fordern aber, dass das Krankenhaus St. Josef erhalten bleiben muss. Denn wo sollen denn sonst die jährlich rund 30.000 Patientinen und Patientenpro Jahr versorgt werden?"

Mit der Idee von Labus können alle BürgerInnen zu Rettern werden. "Schweinfurt kann mehr, als auf das nahende Ende des Krankenhauses ohne Reaktion zu warten", sagt er. Durch die Gründung der Interessengemeinschaft ist gesichert, dass jeder Geldspendende den Betrag zurück erhalten würde, wenn es doch nicht zum Weiterbetrieb des Krankenhauses über den 31. Dezember 2024 kommen sollte.

Eine Online-Petition zum Erhalt des Krankenhauses, initiert von der Person Stefan Glöckner, sammelte bereits über 50.000 Unterschriften. Mit den neuen Bestrebungen soll die schon im Juli gestartete Petition wieder Fahrt aufnehmen. Montag den 16. 09., gründete sich diese Interessengemeinsschaft. Danach erhofft sich Stefan Labus, so schnell wie möglich alle Ärzte des St. Josef, die Belegschaft, den Betriebsrat, ver.di, Stadtrat, Kreisrat, möglichst alle Bürgermeister der Region und Persönlichkeiten aus der Umgebung mit ins Boot zu holen, um die letzte Rettungs-Chance anzugehen.

Die Charity-Aktionen sollen dann ab der darauf folgenden Kalenderwoche starten und mit einer Pressekonferenz eingeleitet werden. Labus plant musikalische und sportliche Aktivitäten, eine Retter-Tombola, eine Ticket-Aktion mit Preisen in ganz Mainfranken. Mit zehn Euro kann jeder dabei sein. Die Verkaufsstellen werden noch bekannt gegeben. Der Erlös wird natürlich zu 100 Prozent zur Rettung des St. Josef-Krankenhauses verwendet. Labus ruft jetzt schon interessierte Sponsoren dazu auf, möglichst wertvolle Preise zur Verfügung zu stellen und sich unter rathauspost(at)stefan-labus.de zu melden.

Sein Ziel lautet zunächst, möglichst bundesweit mit der Retter-Aktion für Aufsehen zu sorgen. Um letztlich das Krankenhaus St. Josef erhalten zu können und es gemeinsam mit der Region Main-Rhön zu führen. Labus könnte sich vorstellen, dass die Stadt Schweinfurt 51 Prozent übernimmt, der Landkreis 25, der Bezirk Unterfranken 10, der Landkreis Haßberge sowie Investoren jeweils 5 Prozent - und dass die restlichen 4 Prozent von der Staatsregierung gefördert werden.

So eine Kooperation mit mehreren Gesellschaftern funktioniere in Form einer GmbH seit über drei Jahrzehnten beim Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS), wo 13 Gesellschafter sich zu Wirtschaftlichkeit, Transparenz und einem fairen Miteinander verpflichtet haben.

Für die Kalenderwoche 39 oder 40, also Anfang Oktober, denkt Stefan Labus an eine Fahrt nach München zur Bayerischen Staatskanzlei mit einem Termin mit Gesundheitsministerin Judith Gerlach und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, um das Vorhaben in der Landeshauptstadt konkret vorzustellen.

"Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt ist in seiner Form ein Vorzeigeobjekt, eine einmalige Einrichtung und in Verbindung mit seinem MVZ und den angeschlossenen speziellen Praxen ein idealer Grundversorger für die Region", weiß Stefan Labus. Das Krankenhaus biete für Belegärzte Kapazitäten, habe als Basisversorger viele Vorteile und müsse aus all diesen Gründen erhalten werden. Es muß natürlich für die Zukunft des Krankenhauses auch ein Umstrukturierungsprozeß erfolgen. Ohne finanzielle Hilfe vom Freistaat und vom Bund und einem Investitions-Zuschuss freilich werde es trotz der Initiative nicht gehen, weiß er aber auch.

Nach einer Form der neuen Strukturen und Anpassungen für die Zukunft des St. Josef muß dann die Stadt Schweinfurt, der Landkreis und die Bezirksregierung das Krankenhaus in seiner Funktion ab 01.01.2025 in einer GmbH weiter betreiben.

Das Zeitfenster: In den nächsten Wochen müssen seitens der Stadt Schweinfurt, des Landkreises und der Bezirksregierung gemeinsame Gespräche statt finden und ein Eilverfahren gestartet werden. Bis Ende Oktober müssen dann die neuen Betreiber als Kooperationspartner und Gesellschafter mit anteiligen Beteiligungen am Stammkapital am einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet sein. Eile sei geboten, auch um die derzeitgen Mitarbeiter nicht zu verlieren und die Arbeitsplätze rechtzeitig zu sichern.

Foto. by Michael Horling